Was KGM-Produkte können … wissen Mitarbeiter ganz genau
Automotive: Kugeln in Bewegung
Die KGM-Mitarbeiter Tatjana Kalb und Michael Weißhaupt über ihre runden Lieblinge für die Automotive-Industrie
„Überall, wo etwas in Bewegung ist, sind Kugeln am Werk.“ Das weiß Michael Weißhaupt aus Erfahrung. Der gelernte Kfz-Mechaniker hat ein Herz für Kugeln und für Bewegung – der ideale Gesprächspartner also für die hochpräzisen Produkte von KGM. Michael Weißhaupt kann bereits auf eine 25-jährige Unternehmenszugehörigkeit zurückblicken. Heute vereint er in Personalunion die Positionen als Leiter der Arbeitsvorbereitung und Logistik sowie als Leiter der IT.
Die Lieblingskugel von Michael Weißhaupt ist die Kugel als Zeichnungsteil. Damit ist eine Kugel gemeint, die neben den üblichen Anforderungen der Norm auch zusätzliche Anforderungen erfüllt. Das Konstruktionsteil wird hauptsächlich in Motoren von BMW-Motorrädern eingesetzt. „Unsere Zeichnungskugel ist ein verschleißfestes Präzisionsobjekt“, erläutert der gebürtige Großenlüderer. „Sie kommt zum Einsatz bei der Regulierung des Ventilspiels. Dafür braucht man Kugeln in unterschiedlichen Größen.“ Als passionierter Motorradfahrer begeistert sich Michael Weißhaupt für die technischen Details, die bei zuverlässiger Umsetzung zu seiner Sicherheit beitragen: Es handelt sich um eine Kugel von acht Millimetern Durchmesser, die in Abständen von kaum wahrnehmbaren 25 µm am unteren Ende gerade abgeschliffen wird.
Die Ausgangsgröße der Kugel ist immer die gleiche, nur der Abschliff verändert sich und reguliert dabei die Größe.
Zur Unterscheidung werden die Kugeln aus Wälzlagerstahl laserbeschriftet. Die kleinsten der bei KGM gefertigten Kugeln liegen bei lediglich einem Millimeter Durchmesser, etwa bei der Verwendung in Tachos. Die größtmöglichen Kugeln, 320 mm Stahlkugeln, finden ihre Anwendung in den Baggern im Braunkohletagebau. Insgesamt ist der Betrieb auf die kleinen Durchmesser spezialisiert. Der Hauptanteil – zwischen 60 und 70 Prozent – der jährlich drei Milliarden Stück umfassenden Produktion findet Verwendung in der Automobilherstellung, zum Beispiel in Lenkungen, Bremsen oder im Gurtstraffersystem. Insgesamt befinden sich in einem Fahrzeug hunderte von Kugeln aus den unterschiedlichsten Materialien in unterschiedlichen Größen bis zu knapp zwei Zentimetern Durchmesser.
Das weiß auch Tatjana Kalb. Seit über 20 Jahren ist die heute 49-Jährige bei KGM im Vertrieb/Export tätig. Ihre Kollegen attestieren ihr „geballte Kugelkompetenz“ – eine Kompetenz, die sie in drei Sprachen pflegt: auf Deutsch, Englisch und „Platt“, wie sie erzählt. Tatjana Kalb fährt leidenschaftlich gerne Golf und bestätigt damit ihre kugelige Vorliebe für ein eher unscheinbares Exemplar, eine Chromstahlkugel, die zusammen mit rund 70 weiteren ihrer Art in einer einzigen Feststellbremse zum Einsatz kommt. In ihrem Fahrzeug nutzt die in der Rhön gebürtige langjährige KGM-Mitarbeiterin also eines der Produkte, die sie täglich vertreibt.
Auch wenn diese spezielle Chromstahlkugel sich auf den ersten Blick nicht stark von anderen unterscheidet, so hat sie ihnen in vielen Fällen eines voraus: Sie muss als sicherheitsrelevantes Teil der DIN-Norm 5401 entsprechen. Es ist also Präzisionsarbeit gefragt.
Tatjana Kalb schätzt die Familienorientierung und die kameradschaftliche Art, die in der Kugelfabrik herrschen. Und ihr gefällt die Idee, dass nicht nur ihr Fahrzeug, sondern auch viele andere Produkte Kugeln aus Fulda enthalten. „Wenn es zum Beispiel im Nagellack klickert, ist es mit hoher Wahrscheinlichkeit eine Kugel von KGM.“ Keine Frage – das KGM-Portfolio ist umfangreich.
