„Weiche Kugeln lassen sich viel schwerer bearbeiten als harte“.

Von weich bis hart, aber rund müssen sie sein

„Die runden Kugeln gefallen mir am besten“, sagt Waldemar Drost und lacht. Wer sich bei einer solchen Aussage jetzt fragt, „Sind denn nicht alle Kugeln rund?“, dem sei gesagt: Was der für die Überwachung und den Umbau von Maschinen sowie für die Prüfung von Kugeln verantwortliche Werkzeugmechaniker meint, sind die Kugeln, „die absolut keine Fehler mehr aufweisen.“ Denn dann müssen Drost und seine Kollegen sie nicht noch einmal überarbeiten.

Beim sogenannten Feinschleifen in seiner Abteilung, der Endläpperei, geht es um Hochgenauigkeit. Die Bearbeitungsart der Kugeln hänge laut dem 54-Jährigen letztlich stark von Materialdichte und -härte ab. „Weiche Kugeln lassen sich viel schwerer bearbeiten als harte“, erklärt Drost, der bereits seit 22 Jahren bei KGM arbeitet. Weil solche Kugeln aber weniger rosten, werden sie etwa an Orten mit viel Feuchtigkeit eingesetzt. „Wie bei der Dialyse zum Beispiel“, erzählt Drost. An solch sensiblen Orten eingesetzt, verzeihen sie aber auch keinen Fehler und jedes Staubkorn könne Kratzer hineinreiben, betont der Mechaniker.

Vorteilhaft ist die materielle Weichheit hingegen an Einsatzorten, an denen sich die Kugeln an die Umgebung anpassen müssen, wie etwa in Spraydosen.

Gerade solche Einsatzorte von Kugeln findet Drosts Kollege Christof Montag aus der Härterei besonders spannend. Das Klackern der Kugeln in Farbdosen sei schließlich jedem Handwerker bekannt. Seit 26 Jahren ist Montag Teil des großen KGM-Teams und lobt seinen Arbeitgeber genau wie Drost. Die Zuverlässigkeit gefällt beiden KGM-lern besonders gut. Pünktliche Lohnzahlungen und die Würdigung ihrer Ideen durch ein unternehmensinternes Vorschlagswesen sind weitere Punkte, die vor allem Montag an seinem Arbeitgeber schätzt. Aber nicht nur die Rahmenbedingungen stimmen: Auch sein Aufgabenfeld in der Härterei macht ihm Spaß. „Über ein Förderband werden die Kugeln in den Ofen geschoben, dort stark erhitzt, dann in Öl abgeschreckt und noch einmal mit Wasser abgeduscht“, erklärt der 47-Jährige, über dessen Arbeitstisch viele der bei KGM produzierten Kugeln laufen. Einzige Ausnahme: Kugeln aus nicht härtbarem Stahl oder aus Kunststoff – denn letztere würden im Ofen verbrennen.